Danke!

Nun bin ich also heute morgen in Deutschland angekommen. Hubi, mein Freund hat mich in Frankfurt abgeholt und als wir auf die Autobahn gefahren sind, hat es total angefangen zu regnen. So ist das halt, wenn man von irgendwo nachhause nach Deutschland kommt, Deutschland hat irgendwie diese Angewohnheit mit Regen begrüßen zu müssen.

Und nun bin ich hier zuhause – oder bin ich hier gerade nur Gast und mein Zuhause ist in Nebraska geblieben? Was bedeutet eigentlich Zuhause? Irgendwie ist es wieder nur ein neues Haus wo ich für kurze Zeit bleibe und ich warte, dass mein Weg endlich weiter geht. Weiter zu einem Ort, den ich noch nie gesehen habe, weiter zu einem weiterem neuen Zuhause.

Danke an alle, die so treu meinen Blog verfolgt haben. Mir hat es wirklich Spaß gemacht euch über all meine Erlebnisse zu berichten und euch irgendwie einen Teil meines Weges in die Welt auf Fotos näher zu bringen. Ich hoffe ihr seid alle ganz neidisch geworden und  nun schon fleißig am Flüge buchen. Es lohnt sich in die Welt zu ziehen und neue Leute kennen zulernen. Nicht einfach nur als Tourist, sondern als Freund und Gast des Landes, der Natur und vor allem der Menschen, die dort leben.

Auf Wiedersehen! Ich werde wieder kommen!

An dem zweiten Tag Chicago hat mir Larry dann mal die Towntown gezeigt. Als wir auf den Straßen zwischen den Hochhäusern gefahren sind, konnt ich meinen Kopf garnicht genug verrenken, um das Ende oben im Himmel zu sehen – Bis Larry dann einfach das Dachfenster aufgemacht hat und ich dort durch sehen konnte.

Erster Stop war dann also der ca. 450 Meter hohe Willis, oder auch Sears Tower. Er ist das höchste Gebäude in ganz Chicago.

Durch Zufall ist genau in dem Moment ein Mini-Twister (Wasser-Tornado) entstanden. Das ist wirklich spannend, denn es sieht so aus als würde sich die Wolke nach unten in den Lake Michigan bohren. Ganz rechts auf dem Bild entsteht er gerade. Man sieht noch nicht den ganzen Tornado, dafür aber schon, wo er das Wasser des Sees aufwirbelt.

Könnt ihr euch vorstellen, wie es ist, auf Glas zu stehen, wo durch man 450 Meter in die Tiefe sehen kann? Es war beeindruckend und mir waren die Knie weich!

Larry und ich

The Bean

Ich hab mir an diesem Tag wirklich Plattfüße gelaufen!

Meinen letzten Tag haben wir dann im Zoo verbracht – nochmal Plattfüße.

Ein Chipmunk. Überall in Amerika, wo ich bis jetzt war, habe ich haufenweise Eichhörnchen und Chpimunks gesehen. Selbst in den Großstädten!

Und Dienstag mittags sind wir dann also zum Flughafen gefahren und es hieß endgültig Abschied von meinem Traumland zu nehmen. Larry hat mich zu der Lichtschranke gebracht und dann musste ich selber meinen Weg finden. War auch ziemlich einfach eigentlich. Da es der 11. September war, sind wohl auch nicht alle Flugzeuge ausgebucht gewesen. Ich saß also bei meinem Gate und nach ungefähr einer Stunde wurde eine Durchsage gemacht, dass irgendetwas an dem Flugzeug kaputt sei und es 5 Stunden Versptung geben würde. Na toll. Was soll man denn in 5 Stunden so ganz allein am Flughafen anstellen!? Mich hat dann erstmal eine Frau auf englisch angesprochen und mich ausgefragt, da ihr anscheinend genauso langweilig war. Anschließend hat mich die Frau die auf der anderen Seite neben mir saß auf Deutsch angesprochen. Ich war erstmal viel zu überfordert um richtig antworten zu können. Deutsch, was ist das denn? Sie hat mir erzählt, dass ihre Eltern beide aus Deutschland kamen und sie eine Deutschlehrerin in dem Bundesstaat Idaho sei und erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich irgendwann doch nur noch auf englisch geantwortet habe.

Nachdem sie dann aber irgendwann den Gate verlassen hat um etwas zu essen zu suchen, hat mich ein anderer Mann angesprochen. Er schiehn mir sehr jung und auch seine Frau sah sehr jung aus. Sie hatten 3 kleine Kinder dabei. Er hat mich ebenfalls auf deutsch angesprochen, aber mit irgendeinem Akzent, den ich irgendwie nicht zuordnen konnte. Er hat mir erzählt, dass er in Kanada lebt, ich war mich aber sicher, dass es kein kanadischer Akzent war. Ich habe dann heruas gefunden, dass er in Russland groß geworden ist, 11 Jahre in Deutschland gelebt hat und nun seit 11 Jahren in Kanada lebt und noch 4 Kinder hat. Ich hab mich dann also die kompletten 5 Stunden mit dieser Familie zusammen gesetzt und unterhalten bis die Frau mich irgendwann gefragt habe, wo ich denn sitze. Wie der Zufall es will, hatte ich meinen Sitzplatz direkt neben der Frau. Wirklich witzig! Allerdings hatte sie ja ihren kleinen Sohn dabei und es hat den ganzen Flug nach Babywindeln gestunken – Toll! Aber ich will mich ja nicht beschweren, schließlich waren letztes mal, als meine Eltern mit mir und Malte nach Amerika geflogen sid, die jenigen, die genau so gestunken haben.

Chicago, Chicago

Erstmal: Ich hab in dem letzten Blog noch ein paar Bilder im Nachhinein hoch geladen. Also nochmal ansehen bitte!

Als ich gestern aus dem Flugzeug geguckt habe, kurz bevor wir gelandet sind, konnte ich es noch garnicht fassen, dass ich nun wirklich schon in Chicago bin. Es war irgendwie überwältigend die Skyline und Lake Michigan, der mehr wie ein Meer aussieht, von oben zu sehen.

Am Flughafen ging es dann alles relativ einfach. Ich bin zu dem Kofferlaufband gelaufen und hab Larry schon von Weiten erkannt. Als mein Papa vor 25 Jahren ein IFYE in Amerika war, hat er Larry kennengelernt und seit dem ist der Kontakt geblieben.

Wir haben also mein Gepäck nach Evanston in seine Wohnung gebracht und sind dann erst an den See und dann zur Navy Pier gefahren und haben anschließend im Hardrock Cafe zu Abend gegessen.

Good Bye Nebraska!

Als ich Montag mit den Roseberrys zurück zu der Fair gefahren bin, war es bereits Mittag. Wir wollten uns dort mit einer Familie treffen, die den Tag bevor Besuch aus Deutschland bekommen hat. Kathrin ist in meinem Alter, kommt aus Flensburg und wird ebenfalls für 3 Monate in Amerika sein, macht das allerding alles auf eigene Faust und wird auch nicht nur in Nebraska bleiben. Ich denke, es tat ihr ziemlich gut, nochmal jemanden zu treffen, der das Gleiche schon so gut wie hinter sich hat und ich muss sagen, mir hat es auch gut getan! Allerdings gabs für mich dann nur noch WIrrwar. Erst habe ich mit ihr Deutsch gesprochen mit ein paar englischen Worten, dann mit meiner Gastfamilie Englisch, dann mit Kathrin auch Englisch und mit meiner Gastfamilie Deutsch. Irgendwie ist mir aufgefallen, dass ich selber garnicht mehr merke, welche Sprache ich gerade spreche. Ich spreche sie einfach.
Den Rest der Woche habe ich größtenteils auf der Farm verbracht, einen Tag war ich mit Katheryn in der Schule (Allerdings haben die Lehrer nur für eine Stunde zugestimmt) und Mittwoch habe ich eine Runde mit Tammy in Iowa gedreht. Wir waren in einem Naturschutzgebiet oder so etwas in der Art und haben unter anderem eine Schnappschildkröte getroffen.

über die Missouri-Brücke von Nebraska nach Iowa

die etwas zu gelben Sojabohnen

Schnie schna Schnappi

Donnerstagabend haben Tammy und ich uns mit Scott, einem Auktionär getroffen. Er hat ein 4-Personen Flugzeug und er hat uns angeboten, eine Runde mit ihm zu fliegen. Eigentlich wollten wir das letzte Woche schon machen, aber ständig ist etwas dazwischen gekommen. Ich hatte schon Angst, dass es nicht mehr stattfindet. Wir sind also ins Flugzeug gesprungen, Tammy hinten, Scott und ich vorne und dann gings los! Es ist wirklich total anders mit so einem kleinen FLugzeug zu fliegen, als wenn man irgendwo hinten drin Sitzt und die Piloten noch nicht mal sieht. Wir sind über die Farm der Gregersons geflogen und dann Richtung Missouri River und Iowa. Irgendwie hat mich die Landschaft von Oben noch mehr an Norddeutschland erinnert als von unten schon. Nach einer Weile Landschaft angucken und Fotos schießen, meinte Scott aufeinmal, dass ich jetzt dran sei. Er hat mir gezeigt wie man Lenkt (links, rechts, hoch, runter) und Gas gibt, und all die anderen technischen Einzelheiten, wo ich schon garnichts mehr verstanden habe (Tammy hat es aber auch nicht verstanden!) und dann bin ich ein Flugzeug geflogen! Er hat nichts mehr gemacht. Er hat sich mit Tammy unterhalten und in irgendeinem Buch herum geblättert. und ich bin geflogen! Wirklich beeindruckend war das!
Leider ist es dann auch schon viel zu schnell dunkel gewurden und wir mussten zurück fliegen. Ich fand es trotzdem wirklich toll und es war der beste Abschluss für 3 Monate Nebraska!

Ausritt mit Tammy, ihrer Freundin und deren Tochter

Sonnenuntergang vom Flugzeug aus. Und im Vordergrund die Farm der Gregerson’s

Letztes Jahr war hier eine ganz schlimme Überflutung. Viele Häuser wurden überflutet und mehrere 1000 acre Farmland wurde „übersandet“. Von dieser Überflutung werden die Farmer auf jeden Fall noch lange etwas haben. Und zwar nichts Gutes.

Zirkelbewässerung

Scott, Tammy und ich in der Luft

In dem letzten Blog hatte ich schon erwähnt, dass ich vielleicht mit Tim eine Runde Corvette fahren werde. Leider ist an dem Tag nichts drauß geworden, da wir zu spät dran waren. Dafür aber Freitag! War dann auch echt cool, allerdings extrem laut!

Familienfoto vor dem neuen Haus. (Tim, Tammy, Chiara und Buckshot, Katheryn, Garret)
Tammy hätte mich wirklich am liebsten adoptiert.

Und heute (samstag), heute bin ich dann von Larry, Tim’s Dad nach Omaha zum Flughafen gebracht und ich hab mir das letzte mal Nebraska vom Flugzeug ansehen können und über all die wunderbaren Menschen und Erlebnisse nachdenken, die mich nach diesen 3 Monaten IFYE-Zeit mit diesem Staat verbinden.

GO BIG RED! und die Nebraska State Fair

Freitag: Sind Tammy’s Eltern aus West-Nebraska zu Besuch gekommen und Abends sind wir alle auf ein Football-Game von Garret gefahren. Mir ist allerdings mal wieder was typisch Wagner passiert. Ich hab meine Kamera mit gehabt. Allerdings keine Baterie drin und auch keine mit. Also keine Fotos. Stattdessen saß ich die meiste Zeit mit Tammy’s Handy auf der Bank und hab „Football“ gegoogelt um wenigsten ein bisschen zu verstehen um was es in dem Spiel überhaupt geht. Naja, ich konnte ziemlich schnell feststellen dass Rodeo doch schon mehr mein Fall ist als ein Spiel wo irgendwelche Bekloppen hinter einem nicht runden Ball her rennen und sich gegenseitig umrempeln. Auf dem Rückweg mussten wir dann durch einen Kreisel fahren und ich bin mir ganz sicher gewesen, dass wir auf dem Hinweg von links gekommen sind. Tammy war sich aber genau so sicher, dass wir von geradeaus gekommen sind. Nach einigen Minuten gerade aus, musste sie dann aber doch feststellen, dass ich recht hatte.

Samstag: Sind wir ganz früh morgens nach Omaha, Boys Town gefahren, wo Katheryn ein Volleyball-Game hatte. Die Boys Town ist eine Schule für Schwererziehbare oder auch Schüler, die keine Eltern mehr haben. Früher war es nur für Jungs, heute auch für Mädels. Katheryn’s Team hat gegen 3 andere Teams gespielt und ist insgesamt 2. geworden. Nach dem letzten Spiel haben Garret, Tim, Tim’s Eltern Larry und Rosy und ich uns auf den Weg nach Lincoln gemacht. Ich habe in den ganzen 3 Monaten noch nie so viele Autos auf der Interstate gesehen, wie an diesem Tag. Alle waren auf dem Weg zum Stadion, wo das Eröffnungsspiel der Saison stattfinden sollte!

Da Jan und Earney Mehl, die ich schon auf der IFYE Conference kennengerlent hatte, noch eine Eintrittskarte über hatten, haben wir uns mit den beiden und deren Tochter Kim mit ihrem Mann und Tochter vor dem Stadion getroffen und ich bin dann mit ihnen rein gegangen. Es war überwältigend, wie viele Menschen in Rot dort waren. Wenn das ganze Stadion gefüllt ist (so wie Samstag) sind dort mehr Menschen, als in der 3. größten Stadt Nebraskas. Und die Atmosphäre hat mich irgendwie an Rock am Ring oder Open Flair erinnert. Wirklich toll! Was das alles aber total abgestuft hat, war die unerträgliche Hitze. Es war nicht eine Wolke am Himmel zu sehen und kein Lüftchen war zu spüren. Ich liebe es, wenn die amerikanische Nationalhymne gespielt oder gesungen wird. Auf jedem Football-Game, Baseball-Game und auch auf jedem Rodeo wird zu beginn dieses Lied gesungen oder in diesem Falle von der riesigen, wirklich großartigen Band gespielt.

Allerdings, habe ich es nur eine Stunde oben in der Hitze ausgehalten und bin dann runter gegangen, wo man Fastfood und Trinken kaufen konnte. Wäre ich länger oben geblieben, wäre ich wahrscheinlich irgendwann umgekippt, wie sehr viele andere Menschen. Da das Spiel um halb 3 los ging, war es in den heißesten Stunden des Tages. Ich saß dann unten und habe das Spiel noch halbherzig auf einem Bildschirm verfolgt. Da es aber auch dort viel zu heiß war, hab ich mich irgendwann nur noch auf den Boden gelegt, geschlafen und gewartet, dass es endlich ein Ende hat. Viele Menschen haben das Stadion schon verlassen, bevor das Spiel zuende war. Die Husker’s haben gewonnen und das wussten sowieso schon alle vorher und das ist ja auch das einzig wichtige. Ich war auf jeden Fall sehr froh, als ich abends endlich die Liter Schweiß, die ich den Tag geschwitzt hatte, aberduschen konnte und mich einfach nur noch ins Bett legen konnte!


das war noch ziemlich am Anfang, als das Stadion noch nicht zu voll war. Man sieht mir die Hitze mit dem roten Kopf trotzdem schon an.

bei dem ersten Touchdown werden Ballons los gelassen

Sonntag: Ich habe mit der Familie Mehl in einem Motel in Lincoln übernachtet und konnte irgendwie überhaupt nicht gut schlafen, war deshalb dem entsprechend müde Sonntag morgen. Für ein bisschen Ausruhen war aber keine Zeit. Direkt nach dem Frühstück sind wir weiter nach Grand Island zur Nebraska State Fair gefahren. Um halb 3 sollte eine „Reception“ für mich statt finden. Das heißt viele Leute, die mich schon kennen oder mich kennen lernen wollten sind gekommen und haben die Möglichkeit gehabt, sich mit mir über meine Erfahrungen in Nebraska und Deutschland zu unterhalten. Bis das angefangen hat, bin ich aber erstmal mit den Mehl’s  ein bisschen auf der Fair herum getingelt und direkt auch ein paar Leute getroffen, die ich konnte. Einen Jungen aus Gothenburg, mit dem Cicely und ich uns einen Tag getroffen haben, einen Mann aus Blair, den ich letzte Woche auf einem Feldtag getroffen habe und den Manager der Dawson County Fair (3. Gastfamilie).

Um halb 3 war es dann so weit und ich habe endlich die Roseberry’s, meine zweite Gastfamilie wieder getroffen. Ich hab mich so gefreut sie nochmal zu sehen! Auch meine erste Gastfamilie (Keys), der 4H-Beauftragte von dem County wo ich momentan wohne, Kerry und Don Witte (Der Bruder von Ruth Ready) und viele andere Leute sind gekommen. Ich habe Fotos von Zuhause und von meinen Erlebnissen in Nebraska als Diashow auf meinem Laptop laufen lassen. Es war einfach ein wirklich angenehmer Nachmittag und es war toll alle nochmal wieder zu sehen, kurz bevor ich nach Deutschland zurück muss.

Nach der Reception sind Dotti, Jim, Mari, Amy, ihre Tochter Bred und ich noch eine Weile auf der Fair herum gelaufen und Abends bin ich dann mit Dotti, Jim und Mari nach Kearney (40 Min) zu dem Haus von Jim und Dottis Sohn (Cole und Cash’s Dad) gefahren. Die Familie ist über das Wochenende weg gefahren und so konnten wir dort übernachten. Obwohl ich wirklich hundemüde war und kaum die Augen offen halten konnte, habe ich mich noch ein paar Stunden mit den 3en ins Wohnzimmer gesetzt und gequatscht. Ich wollte einfach den letzten Abend nochmal genießen!German Car!

Dieser Herr rechts im Bild hat „New German Technology“, irgendeinen deutschen Kleber, verkauft. Da meine Tasche eingerissen war, habe ich kurzer Hand entschienden ihn einfach mal anzusprechen und zu fragen ob er sie wohl reparieren könnte. Nachdem ich erwähnt habe, dass ich von Deutschland bin, war er auch schon am Tasche kleben.

Achja und es gab sehr viele Dinge, die dort verkauft wurden, die angeblich „made in Germany“ sind, denn wenn die Amerikaner diesen kleinen Satz lesen, gehen sie sofort von guter Qualität aus. Allerdings war dieser Kleber wirklich hervorragend. Meine Tasche ist „fixed“ 😉

Chiara, the Cow and Bret, the Cowgirl

Montag: werde ich später posten 😉 ich muss mich jetzt erstmal fertig machen, weil wir gleich noch auf ein Volleyball-Game von Katheryn fahren wollen. Wenn ich glück habe, fahre ich mit Tim in seiner Corvette 😉

3 Monate sind zu kurz!

Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn’t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.“ – Mark Twain

Bei mir kommt langsam Heimweh und Panik auf. Nicht nach Deutschland sondern nach Amerika. Meine 3. Gastfamilie hab ich vor ein paar Wochen das letzte mal gesehen. Heute musste ich mich von meiner ersten und zweiten Gastfamilie verabschieden und ich weiß nicht, wann ich sie das nächste mal wieder sehe. Samstag werde ich mich auch von meiner 4. Gastfamile verabschieden und in das Flugzeug nach Chicago steigen. Würde mir jemand 3 weitere Monate in Nebraska zum Tausch für 3 Tage Chicago anbieten – ich würde mich immer wieder für Nebraska entscheiden!

Als ich angekommen bin habe ich kein Wort Englisch verstanden obwohl ich es vorher 9 Jahre in der Schule gelernt habe. Ich hatte schon nach ein paar Stunden keine Lust mehr mich die ganze Zeit auf eine neue Sprache zu konzentrieren und hatte viel mehr Lust wieder Deutsch zu sprechen. In den gesammten 3 Monaten hatte ich jedoch nicht eine Sekunde, in der ich wirklich nachhause wollte! Wenn man weiß, dass man nur 3 Monate hat, ist es sehr leicht jede Minute zu genießen und das Beste draus zu machen. Wie wird es allerdings, wenn ich in 10 Tagen wieder zuhause in den Alltag stürze? Ich fange an zu studieren, in Osnabrück zu leben und all die Menschen. Wie kann man mit 82 mio Menschen in einem kleinen Land wie Deutschland überhaupt leben? Und wie soll ich dort leben, wenn ich weiß, dass es einen Ort gibt, der viel schöner ist?

FEUER!

Achtung fertig uuuund Feuer! Die Ernte hat begonnen, die Hitze steigt von Tag zu Tag und der Wind ist auch noch dazu gekommen. Was das wohl mit sich bringt!?

Gestern: Gestern morgen habe wir angefangen den Mais zu ernten auf einem Feld, wo der Ertrag normalerweise bei (wenn ich richtig umgerechnet habe) 95 dt/ha liegt (150 bushel/acre), dieses Jahr lag der Ertrag allerdings wegen der Trockenheit unter der Hälfte (keine Künstliche Bewässerung).  Mittags hat mich Tammy abgeholt, da wir noch nach Fremont wollten um ein paar Dinge einzukaufen. Gestern Abend um 6 Uhr, als wir dann zuhause waren, hab ich geduscht und mich nur ein paar Minuten aufs Bett gelegt und sofort eingeschlafen, bin aber erst um halb 10 wieder aufgewacht um Zähne putzen zu gehen.

Heute: Ging es wieder früh los und wir sind zu einem weiteren kleinen Hof gefahren, der der Familie Gregerson gehört. 4 große Silos und weitere Gebäude mit Stauraum für Maschinen. Dort hat Tim gestern schon den Mähdrescher hin gebracht. Wir sind dann zum ersten Feld gefahren wo gestern auch schon jemand den Trecker mit Überladewagen hin gebracht hat. Auch dieser Mais war wieder sehr trocken in den äußeren Spuren. Nur ca. 13 % Nässe (in Deutschland durchschnittlich mit 30%).  Ich bin dann den Trecker mit Überladewagen gefahren, da sonst noch niemand da war. Als erstes meinte Tim, ich solle einfach neben ihn fahren, wenn er den Getreidearm (Deutsches Wort!?) ausklappt und er lässt den Mais dann aber im Stehen auf den Wagen laufen. Als ich dann aber das erste mal neben ihn gefahren bin, hat er mir direkt das Handzeichen zum Weiterfahren gegeben und wir habens also doch beim Fahren gemacht. Nachdem wir den Überladewagen und auch den Mähdrescherspeicher komplett voll hatten, mussten wir kurz warten, bis der erste LKW und einer der Helfer mit seinem Pick Up kamen. Kurz nachdem wir wieder mit dem Dreschen weiter gemacht haben, hat Tim einen Anruf bekommen und ich konnte förmlich sehen, wie sich sein Gesicht immer mehr verspannt und er begann lauter zu sprechen. Als er aufgelegt hat, hat er nur noch Gas gegeben um zum Pick Up zu kommen und hat irgendwas von Fire gesagt. Ich hab gefragt „Fire?“ und er wurde lauter „YEEES FIRE!“ und ich hab nicht weiter nachgefragt, sobald ich aber nach hinten gesehen hatte, konnte ich es in der Ferne auch schon selbst erkennen. Irgendwas hat angefangen zu brennen. Von dem Moment an die nächsten 10 Minuten habe ich nur noch Schimpfwörter und Flüche gehört, wir sind in den Pick Up gesprungen. Der Mitarbeiter und ich haben uns irgendwie auf einen Sitz gequetscht, bzw. ich saß mehr zwischen den beiden Sitzen und dann ist Tim auch schon im vollen Tempo auf der Schotterstraße los gesaust. Wir haben kurz bei dem kleinen Hof, wo wir am Morgen den Mähdrescher geholt haben, da dort eine große Selbstfahrerspritze steht. Sie war aber nicht voll, also sind wir mit dem Pick Up weiter zu dem Feuer gefahren, wo wir dann auf die Feuerwehr gewartet haben. Als die Feuerwehr da war, hat es vielleicht 15 Minuten gedauert um den Brand zu löschen. Da es aber sehr windig war, hat das Feuer in der Zeit fast ein ganzes Maisfeld abgebrannt.


Dort haben wir morgens den Mähdrescher abgeholt und dort stand dann auch die Selbstfahrerspritze, von der ich leider kein Foto schießen konnte, da wir ja total im Stress waren wegen des Feuers.


das Feuer



nach dem Feuer

nachdem alles gelöscht war, haben wir eine Weile weiter gedroschen und ich bin dann mit dem Mitarbeiter, mit dem LKW mit gefahren. Die Familie Gregerson verkauft einen Teil ihres Maises direkt an die internationale Firma Cargill, welche einen Standort in dem 30 minütig entfernten Blair hat. Es war einfach riesig!

„Cargill ist ein internationaler Produzent und Anbieter von Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Nahrungsmittel, Landwirtschaft, Finanzen und der technischen Industrie.
1865 gegründet, beschäftigt das privat geführte Unternehmen 139.000 Mitarbeiter in 65 Ländern.“ (http://www.cargill.de/deu/home/index.shtml)
Das ist das Unternehmen in Blair (gegründet 1995):

Um auf das Gelände zu kommen, mussten wir an einem kleinen Häuschen halten, wo die zugeteilte Nummer des LKW’s notiert wurde. Von dort ging es direkt über eine Waage, wo man eine Chipkarte an einen Automaten halten musste.

Von dort ging es weiter zu einem Häuschen mit 2 langen Roboterarmen, die Proben einmal quer durch den LKW ziehen. (Wir mussten wieder die Chipkarte an einen Automaten halten)

und von dort ging es zu der letzten Station, wo der Mais dann abgeladen werden konnte. Wir mussten die Chipkarte an einen Automaten halten, damit die Schranken sich öffnen und wir in das Gebäude fahren konnten.

Die Farm

Heute morgen bin ich ein bisschen mit Tammy auf der Farm herum gelaufen und sie hat mir alles gezeigt. Das Meiste spielt sich allerdings auf der Farm, der Eltern von Tim ab, die ein paar Meilen von hier entfernt liegt. Daher ist sie dann heut nachmittag auch dort nochmal mit mir hin gefahren. Tim’s Eltern leben dort nicht mehr, sie sind vor einigen Jahren in die Stadt (bzw. Dorf) gezogen.

Die Farm, wo meine Gastfamilie lebt:


das ist das Neue Haus. Im Hintergrund, das alte Haus, welches bis Samstag noch die Sicht auf das neue Haus versperrt hat. Nun ist es aber auf Rollen und wurde auch schon verkauft. Nun muss es nur noch abgeholt werden. Toll wenn man in Deutschland so einfach mal die Häuser wechseln könnte.


4 alte Silo’s


ein paar Schweine leben unter freien Himmel auf dieser Farm. Die anderen Schweine sind in neuen Ställen auf der anderen Farm untergebracht. Insgesamt hat die Familie 1200 Mastschweine.


Hofhund Buckshot (9)

Die Farm, wo Tim’s Eltern gelebt haben:


einer der beiden Schweinemastställe. Tammy konnte mir leider nicht ganz so viel darüber sagen und wir hatten gute Klamotten an, da wir vorher in der Stadt waren, aber sie meinte ich hab auf jeden Fall noch die Gelegenheit, mir das mit Tim genauer anzusehen

Die Farm arbeitet sehr eng mit der Saatgutfirma Monsanto zusammen und morgen beginnt dann auch schon die Maisernte, wo ich wahrscheinlich die nächsten 2 Tage mit dabei sein werde. Donnerstag habe ich dann die Chance mit dem 4H-Beauftragten von diesem County auf Feldtage zu fahren, wo er zu dem Farmern spricht und Freitag werde ich mit ihm und einem anderen Landwirt, der ein kleines Flugzeug hat ein bisschen über Nebraska und Iowa fliegen. Da freu ich mich schon ganz  besonders drauf. Samstag steht dann ein riesiges Football-Spiel in Omaha an. Das Eröffnungsspiel, dieser Saison und von dort werde ich von einer Familie mit nach Grand Island zur Nebraska State Fair genommen, wo ich dann bis Montag nach bleibe. Volles Programm also, aber gefällt mir gut (:

Missouri River

Die erste Nacht hier im Haus habe ich zwar nicht sehr gut geschlafen, das nehme ich aber wirklich gerne in Kauf in dieser Familie. Heute morgen war ich dann natürlich sehr müde in der Kirche und da dieser Gottesdienst dem in Deutschland am meisten geähnelt hat, ist es mir ziemlich schwer gefallen die Augen offen zu halten. Nach der Kirche haben mir die 4 noch die 2000 Einwohner Stadt Tekamah gezeigt und dann sind wir zurück nachhause gefahren.

Ich muss jetzt noch einmal dazwischen werfen, wie die Namen der Kinder richtig geschrieben werden: Garret und Katheryn Gregerson. Ich habe vorher immer Kruger verstanden  und die Vornamen hab ich im letzten Blog ja auch total versemmelt 😉

Nach dem Mittagessen (Es gab Hamburger und Tammy hat mich etwas falsch verstanden: eigentlich wollte ich kein Fleisch und sie hat mir aber das Fleisch auf den Teller gelegt nur ohne Brot) sind Garre

Missouri River

Ich muss jetzt erstmal richtigstellen, wie die Namen der Kinder geschrieben werden: Garret und Katheryn Gregerson. Ich habe vorher immer Kruger verstanden  und die Vornamen hab ich im letzten Blog ja auch total versemmelt 😉

Die erste Nacht hier im Haus habe ich zwar nicht sehr gut geschlafen, das nehme ich aber wirklich gerne in Kauf um hier zu sein. Heute morgen war ich dann natürlich sehr müde in der Kirche und da dieser Gottesdienst dem in Deutschland am meisten geähnelt hat, ist es mir ziemlich schwer gefallen die Augen offen zu halten. Nach der Kirche haben mir die 4 noch die 2000 Einwohner Stadt Tekamah gezeigt und dann sind wir zurück auf die Farm gefahren.

Nach dem Mittagessen (Es gab Hamburger und Tammy hat mich etwas falsch verstanden: Eigentlich wollte ich kein Fleisch und sie hat mir aber das Fleisch auf den Teller gelegt, allerdings ohne Brot) sind Garret, Katheryn, Tammy und ich zu Tim’s Onkel und seiner Frau an den Missouri River gefahren. Die beiden haben dort einen Wohnwagen, eine Bootsanlegestelle, Boot und Jet Ski. Ich wusste nicht, dass wir gerade mal 15 Minuten dort hin brauchen und dass an der anderen Seite auch schon Iowa beginnt 😉

Katheryn und Garret auf dem „Reifen“

….und einmal Wasserlandung

Katheryn und ich

Nach der Bootstour sind Tim’s Eltern vorbei gekommen und da die beiden auch eine Farm haben, ging es natürlich fast ausschließlich um Landwirtschaft. Ich bin hier in einer Familie voller John Deere Fans gelandet. Katheryn und Garrit haben heute beide John Deere T-shirts getragen und Abendessen gabs heute auf John Deere Tellern. Ich hoffe in den nächsten Tagen kann ich mir die Farm dann mal ansehen und die John Deere Trecker sehen 😉